Fallbeispiele
Um ein genaueres Bild über unsere Arbeit zu geben, haben wir drei Beispiele herausgegriffen.
Ihre Fragen: Kann ich von zu Hause ausziehen? Steht mir das Kindergeld zu, das meine Eltern erhalten; wieviel Unterstützung müssen mir meine Eltern bezahlen, da ich nur ca. 400 EUR monatliche Ausbildungsvergütung erhalte und davon nicht leben kann?
Das Gespräch könnte mit der Beantwortung dieser Fragen beendet sein.
Hinter diesen Fragen steckt natürlich ein Familienkonflikt. Wenn Nadine und ihre Eltern es wünschen, können wir ein Familiengespräch vereinbaren und dadurch eventuell den Konflikt transparent und nutzbar machen.
Vielleicht wird den Beteiligten deutlich, dass eine räumliche Trennung eine günstige Lösung wäre. Nadine könnte dann in eine Jugendwohngemeinschaften einziehen.
Einstieg: Eine gute Freundin von Doris, die sich Sorgen macht, nimmt mit uns Kontakt auf und bringt Doris zum ersten Gespräch mit. Doris ist zunächst eher misstrauisch und zurückhaltend, entscheidet sich aber, weitere Gespräche mit uns zu führen.
Menschen mit autoaggressiven Verhalten werden oft als psychisch krank diagnostiziert. Beliebt ist das Krankheitsbild einer Borderline-Störung, welches ein Bündel von Symptomen beschreibt. Den Betroffenen selber ist dabei in der Regel nicht geholfen. Sie erleben sich unverstanden. Allgemein hilft autoaggressives Verhalten den Betroffenen mit emotionalen Anspannungen umzugehen und hat seinen Ursprung oftmals in einem früheren Trauma. Häufig kommen Gefühle wie Angst, Erregung und Wut zum Tragen, die sich zu einem enormen Druck steigern. Viele Betroffene können ihre Gefühle nicht anders ausdrücken als sich selbst zu verletzten.
Auch hier bieten wir vermittelnde Hilfen in Richtung einer geeigneten Psychotherapie sowie regelmäßige Gespräche an, damit Doris lernt, mit ihren Gefühlen konstruktiv umzugehen.
Um an ihren Problemen etwas zu verändern, wurden in Einzelgesprächen die psychischen und sozialen Hintergründe herausgearbeitet. Weiter wurde mit Anke versucht herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen dem Ecstasy-Konsum und ihren depressiven Verstimmungen besteht.
Es kann sich herausstellen, dass bei ihr die Essproblematik eine viel größere Rolle spielt, als anfangs angenommen wurde.
Falls es sich bei Anke um eine ausgeprägte Magersucht handelt, würden wir ihr eine Vermittlung in eine spezielle Klinik für Essstörungen vorschlagen.